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Dienstag, 13. Februar 2018

Die Entstehung von Bahnwärter Thiel

Wie ein Werk entsteht, das kann auch einen Einfluss darauf haben wie sich das Werk später in der Welt der Literatur positioniert oder welche Inhalte wie von der Welt aufgenommen werden. Hauptmann ist insgesamt schon eine Ausnahmeerscheinung und kann in seinem Wirken und Werden auch in den gesamten Werken noch als Ausnahme gesehen werden. In diesem Beitrag gehen wir darauf ein wie die Entstehungsgeschichte von Bahnwärter Thiel war, welche Wirkung dieses auf die Umwelt hatte und warum man die Entstehungsgeschichte berücksichtigen sollte.


Der Unglücksfall 

Das Buch Bahnwärter Thiel geht vermutlich auf einen real existierenden Unglücksfall zurück. Im Jahr 1887 führte Hauptmann dieses Unglück in einem Themenkatalog auf, das Unglück ereignete sich vermutlich auf der Strecke zwischen Erkner und Fürstenwalde, jedoch weiß man heute nicht mehr genau wo sich der Fall ereignete und wann. Die Angaben, die Hauptmann in Bahnwärter Thiel macht, entsprechen den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort in der der Zeitschrift "Die Gesallschaft" findet sich die naturalistische Studie darüber.

Einflussfaktoren auf Hauptmann

Wir wissen heute recht genau mit welchen Inhalten sich Hauptmann beschäftigte in der Zeit in der Bahnwärter Thiel entstand. So las er in der Zeit ( von 1885 bis 1889 I die sozialistische Wochenzeitschrift die neue Zeit und befasste sich zu dem Zeitpunkt auch mit sozialistischer Literatur. In seiner Lektüre fand sich unter anderem Das Kapital von Karl Marx und dieses Werk hatte einen großen Einfluss auf ihn. Ungefähr zur selben Zeit wie Bahnwärter Thiel, nämlich im Jahr 1887 erschien Der Wächter, ein Gedicht das eine gleiche Thematik wie Bahnwärter Thiel aufwies. 


Veröffentlichung von Bahnwärter Thiel In Hauptmanns Lebensauf

Bahnwärter Thiel wurde im Jahr veröffentlicht, als Gerhart Hauptmann gerade einmal 25 Jahre alt war. Zu diesem Zeitpunkt wurde er auch zum zweiten Mal Vater, war in Erkner bei Berlin wohnhaft und diese örtliche Gegebenheit zeigte sich ja auch in der Novelle. Schließlich spielt Bahnwärter Thiel in ebenso einer Umgebung wie die Ortschaft gestaltet ist in der sich Hauptmanns Wohnstätte und Wirkungsstätte befand. Als er Bahnwärter Thiel veröffentlichte hatte er sich kurz zuvor dazu entschieden nun von der Schriftstellerei zu leben und auf diesem Wege seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 

Freitag, 19. Januar 2018

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Donnerstag, 15. Dezember 2016

Vergleich Bahnwärter Thiel mit dem Schimmelreiter von Theodor Storm

Warum so ein Vergleich zwischen zwei Novellen?
Auf diesen Vergleich werden natürlich noch weitere Vergleiche folgen. Doch dieser Vergleich schien uns interessant, da beide Novellen im selben Jahr erschienen sind. Beide Novellen sind außerdem im selben Land erschienen, nämlich in Deutschland.

Zudem gibt es noch weitere Parallelen aber auch Unterschiede und Beides will dieser Vergleich aufzeigen. Der Vergleich liegt auch deswegen nahe, weil es sich bei beiden Erzählungen um Stücke aus der selben Gattung handelt.


Beides sind Novellen

 Bei beiden Erzählungen wird die Textform Novelle verwendet und beide Erzählungen sind auch in Prosa Form verfasst. Bei beiden Stücken lassen sich Elemente finden, welche für Novellen typisch sind, jedoch kann man auch Unterschiede feststellen.

Vergleich Aufbau

Rahmen
Während der Schimmelreiter einen doppelten Rahmen hat, welcher die Binnenhandlung umschließt. So ist es einmal ein Erzähler, welcher zur Lebzeit von Storm einen Deich entlang reitet und an eine Kneipe gelangt wo er auf einen Deichgrafen und einen Schulmeister trifft. Diese erzählen dann die Geschichte von Hauke Haien und dem Deich.

So ein Rahmen, der die Handlung einschließt, fehlt bei der Novelle Bahnwärter Thiel vollkommen. Jedoch kann man beim Bahnwärter Thiel festhalten, dass es sowohl am Anfang, als auch am Ende eine Sequenz gibt in welcher in Form eines kurzen Berichts mit geraffter Zeit die restliche Handlung einschließt.


Die Symbole

In beiden Novellen geht es bei dem Dingsymbol um eine menschliche Errungenschaft der Technik. Im Falle des Schimmelreiters ist dies der Deich, der den Menschen die Nutzung des Meeresbodens ermöglicht. Beim Bahnwärter Thiel handelt es sich bei dem Dingsymbol um die Eisenbahn, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht.

In beiden Fällen ist es so, dass das Symbol des menschlichen Eingreifens in die Natur auch schließlich direkt oder indirekt alle Hauptpersonen auslöscht. Im Schimmelreiter bricht der von Hauke verwaltete Deich entzwei, nachdem Ole Peters den neuen von ihm gebauten Deich einkerben lies. Der Deichbruch tötet Haien und seine gesamte Familie.

Im Fall des Bahnwärters tötet die Bahn zunächst nur den ältesten Sohn Tobias. Doch dieser Todesfall löst die Mordserie aus, denen schließlich alle zum Opfer fallen. Auch der Hauptcharakter Thiel ist in diesem Fall so gut wie tot, denn er kann sein normales Leben nicht mehr fortsetzen, sondern sitzt hinter Schloss und Riegel.


Selber Zeitpunkt der Veröffentlichung

Beide Novellen wurden im Jahr 1888 veröffentlicht. Für Storm war es die wichtigste und auch all umfassend wahrgenommene Novelle. Hauptmann hingegen schuf im seinem Leben noch weitere Novellen, welche größeren öffentlichen Anklang fanden, als Bahnwärter Thiel.

Was noch wichtig zu sagen ist ist, dass es sich bei Bahnwärter Thiel um eine Novelle handelt, welche viele Kritiker dem Naturalismus zuordnen. Diese Novelle enthält aber auch Stilmittel, welche aus dem Symbolismus und dem Impressionismus stammen können. Die Novelle der Schimmelreiter wird aber dem Realismus zugeordnet.
Wer noch eine Lektürehilfe benötigt wird hier fündig
Königs Erläuterungen und Materialien: Aquis submersus 

Die Figuren im Schimmelreiter und im Bahnwärter

Thiel und Hauke Haien

Im Zentrum der Novellen stehen der Bahnwärter Thiel, welcher der gleichnamigen Novelle seinen Namen gibt und der Deichgraf Hauke Haien. Stellt man beide Charaktäre einander gegenüber, so lassen sich deutliche Unterscheide erkennen.

Hauke ist der Macher

Der Held aus "der Schimmelreiter" arbeitet sich aus normalen Verhältnissen zum wichtigsten Mann des Ortes hoch. Er schafft es sein Interesse am Deichbau bereits früh durch eigene Studien zu untermauern, indem er die Mathematik des Euklids kennenlernt. Hierfür geht er auch unangenehme und ungewöhnliche Wege, denn die einzige ihm zur Verfügung stehende Lektüre ist in einer fremden Sprache verfasst. Doch er eignet sich mit Hilfe der holländischen Grammatik die Grundlagen der Mathematik an.

Hauke schafft es sich gegen alle Widersprüche und Widerstände durch zu setzen und auch sein Widersache Ole Peters schafft es nicht ihn aus dem Konzept zu bringen.


Thiel ist das Opfer

Im Gegensatz zu Hauke ist Thiel bereits an seinem beruflichen Wirkungsfeld angelangt, als die Geschichte beginnt. Man liest von einigen Arbeitsunfällen, die ihn am regelmäßigen Kirchbesuch gehindert haben, jedoch ist alles sonst geregelt und in bester Ordnung.


Hauke steigt auf

Im Laufe der Novelle entwickelt sich Haien vom einfachen Mann zum Deichgrafen. Sein rasanter Aufstieg ist das Thema der Novelle, welcher dann aber auch einen Abstieg bedingt. Er macht eine große Veränderung und Entwicklung im Laufe seines Lebens durch, welches wir fast vollständig in der Geschichte mitlesen können.

Thiel steigt ab

Thiel ist am Beginn der Novelle schon in seiner Arbeit angekommen. Von hier an geht es nur bergab und er beginnt bereits nach dem Tod seiner ersten Frau aus dem normalen Leben aus zu treten und sich zu isolieren. Er zieht sich in die Abgeschiedenheit seines Arbeitsplatzes zurück, wo er sich einigelt und seiner toten Frau gedenkt. Bereit in der Mitte der Novelle, im zweiten Teil, beginnt er erste Wahnvorstellungen zu entwickeln. Im Prinzip lässt sich zusammenfassend sagen, dass die Entwicklung von Thiel im gesamten Buch stetig abwärts geht.

Hauke hat eine intakte Familie die bis in den Tod zu ihm steht

Während man die Familie von Bahnwärter Thiel als Patch Work Familie bezeichnen kann ist die Familie von Hauke Haien intakt und traditionell ausgerichtet. Zwar haben Elke und Hauke eine Tochter mit einer Behinderung und auch andere soziale Probleme ( Isolation, Stress im Job usw) doch stehen sie zusammen und halten sogar bis in den Tod zusammen.

Die  Probleme des Bahnwärters sind weniger im Außen, denn hier ist alles in Ordnung und geht seinen geregelten Gang. Nach den Zügen kann man die Uhr stellen und auch der Kirchgang darf nicht fehlen, aber die Verhältnisse innerhalb der Familie sind unerfreulich. Die Stiefmutter hat kein gutes Verhältnis zu seinem Sohn Tobias und in der Ehe an sich herrscht bis auf das gute Sexleben auch eher Pragmatismus vor. Thiel wird sogar von seiner Frau unterdrückt.


Mittwoch, 26. Oktober 2016

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Samstag, 1. Oktober 2016

Entwicklung von Lene im Verlauf der Novelle

Lene ist die zweite Frau des Bahnwärters und schenkt ihm einen gemeinsamen, nicht namentlich genannten Sohn. Sie ist eine Hauptfigur in der Novelle Bahnwärter Thiel. In diesem Abschnitt soll keine Charakteristik vorgenommen werden, sondern wir wollen die  Entwicklung der Frau Lene im Verlauf der Novelle Bahnwärter Thiel von Gehard Hauptmann betrachten. 

Teil 1

Im ersten Teil der Novelle tritt Lene bereits in Erscheinung. Sie wird als Ehefrau von Thiel ausgewählt, da er eine Versorgerin für den Sohn aus der ersten Ehe benötigt. Seine Liebe gehört aber immer noch der ersten Frau Minna. Lene wird als Kuhmagd beschrieben, welche ein gesundes und fittes Aussehen hat. Die Leute scheinen Gefallen daran zu finden, dass sie besser zu Thiel passt als dessen kränklich wirkende erste Ehefrau.

Man erkennt bereits jetzt, dass es sich nicht um die wahre Liebe handelt, sondern das die Motive für die Beziehung von Thiels Seite aus, rein vernünftig und wenig liebevoll sind. Doch neben der Vernunft gibt es noch einen weiteren Punkt. Thiel ist sexuell von Lene abhängig. Er genießt die körperliche Zuwendung, ekelt sich jedoch auch vor ihr.

Teil 2

Im zweiten Teil erfahren wir mehr über Lenes wahre Natur. Sie offenbart hier hier rohes, herrisches und zum Teil auch gewaltbereites Wesen. Sie erscheint dem Leser als bösen Menschen, da sie zum Einen sehr herrisch auftritt und Thiel vollständig unterdrückt und da sie zum Anderen Tobias benachteidigt. Sie zieht ihren eigenen, ihren leiblichen Sohn vor und sagt dies auch ganz offen.

Sie ist nach wie vor eine fleissige Arbeiterin und sorgt sich um das Auskommen der Familie. Man vergleicht sie mit einer Maschine, welche fleißig arbeitet und sehr aktiv ist.

Teil 3

Bis zum Unfall, der einen Wendepunkt in Lenes Auftreten darstellt, bleibt ihr Wesen unverändert. Sie ist kalt und gemein zu Tobias, herrisch zu Thiel und arbeitet hart ( wie eine Maschine ).

Doch nach dem Unfall vollzieht sich eine Veränderung: Lene trauert um Tobias als wäre es ihr eigener Sohn. Sie scheint regelrecht außer sich, da sie so traurig über den Tod von Tobias ist und beweint ihn. Sie ist es auch, die Tobias nach dem Unfall das Geleit gibt. Thiel bleibt allein an seinem Arbeitsplatz zurück.

Doch warum verändert sich Lene so? Wahrscheinlich will sie für die vielen umstehenden Leute, die alle auf sie schauen, nicht als Rabenmutter darstehen, sondern für eine gute Mutter gehalten werden. Ihr scheint es wichtig zu sein was andere Leute von ihr denken und darum schützt sie sich mit der Fassade der trauernden Mutter vor unliebsamen Fragen oder möglicher Kritik. Eine solche Frage könnte entstehen, wenn man die Ursache des Unglücks ermitteln will und sie sich dem Vorwurf der verletzten Aufsichtspflicht gegenüber sähe.

Montag, 15. August 2016

Entwicklung von Thiel im Verlauf der Novelle

Im ersten Teil

Anfang
Am Anfang der Novelle Bahnwärter Thiel wird alles was in der Zeit zwischen der Eheschließung mit Frau Minna und ihrem Tod passiert im Zeitraffer erzählt. Hier werden die zwei Jahre sehr kompakt und komprimiert wieder gegeben. Man kann aber erkennen, dass es sich bei Thiel um einen kontrollierten und sehr ordentlichen Mann handelt.

Nach dem Tod der ersten Frau

Nach dem Tod von Minna beginnt er zum ersten Mal im kleinen Rahmen seine scheinbare Angepasstheit abzulegen. Zwar war er sonst immer in der Kirche und machte den Anschein ein gottesfürchtiger und gehorsamer Kirchgänger zu sein, jedoch stellte er schnell seine eigenen Interessen über die gesellschaftlichen Regeln. Sein Sohn Tobias musste versorgt werden, am Besten über eine Ehe mit Lene, und so entfällt für ihn das Trauerjahr, welches in der damaligen Zeit Gang und Gebe und auch wichtig war. Auf die Frage des Pfarrers hin begründet er das mit der schlechten Betreuung und der Notwendigkeit der Versorgung und er setzt sich dann schließlich auch durch.

Eheschließung II

Mit der Eheschließung mit Lene beginnt für Thiel ein neuer Lebensabschnitt. Er verschließt sich weiter vor der Welt und nun auch noch vor seiner neuen Frau. Er zieht sich in die Waldeinsamkeit seiner Arbeitsstelle zurück, wo er seiner Frau Minna eine Gedenkstätte errichtet und sie förmlich anbetet. Er bemüht sich aber dennoch seinem Sohn ein liebevoller Vater zu sein und ein guter Ehemann zu sein, da er seine Frau versorgt und sich auch um seinen Sohn kümmert.

Nur den Kindern im Dorf gegenüber ist er weniger verschlossen, hier öffnet er sich und sucht aktiv den Kontakt, den er scheinbar nicht mit anderen Erwachsenen zu suchen scheint.


Teil II
Vermischung der Welten

Thiel fühlt sich sehr unwohl mit der Tatsache, dass Lene nun in seine ihm heilige Verehrungssätte für Minna eindringt. Doch die dringende finanzielle Not und die Notwendigkeit den Acker zu bestellen lassen ihm keine Ruhe und er lässt sie zu sich kommen. Jedoch bleibt er in diesem Punkt passiv. Er leistet weder einen Widerstand, noch treibt er es voran. Dabei war er es, der vorgeschlagen hat, dass sie den Kartoffelacker bewirtschaften könnte.

Unfähigkeit zum Widerstand

Thiel nimmt bereits wahr, dass Lene seinen Sohn Tobias nicht gut behandelt. Jedoch ist er unfähig sich gegen die Misshandlungen seines Sohnes auf zu lehnen und akzeptiert diese lieber still schweigend, als einen Streit vom Zaun zu brechen.

Kleiner Anflug von Wahnsinn

Bereits hier, obwohl es noch nicht zu einem Eindringen von Lene gekommen ist, zeigen sich erste seelische Störungen. Er haluziniert und die Bahn, welche die idyllische Natur durchbricht, bekommt einen psychotischen und bedrohlichen Charakter. Bereits hier zeigt sich, dass es um Thiels seelische Gesundheit nicht all zu gut bestellt ist.

Teil III

Liebevolles Miteinander und die Ruhe vor dem Sturm

Hier zeigt sich, dass Thiel einen sehr liebevollen Umgang mit Tobias pflegt, als diese sich auf den Weg zum Kartoffelacker machen. Er umsorgt ihn gut und zeigt ihm seinen Arbeitsplatz. Lene arbeitet in dieser Zeit wie eine Maschine und macht den Acker nutzbar.

Gefühle treten offen zum Vorschein

Nach dem Unfall ist es vorbei mit Thiels Kontrolliertheit. Er hat Gefühlsausbrüche und seine Wahnvorstellungen beginnen ihn ein zu nehmen. Er ruft immer wieder seine verstorbene Frau Minna und hat auch starke Schuldgefühle. Er bittet Minna den Sohn wieder heraus zu geben, da er in dem Unfall eine Strafe seiner verstorbenen Frau sieht, dafür, dass er sich nicht für Tobias eingesetzt hat und sich nicht ausreichend um ihn gekümmert hat.

Wahnsinn

Nach dem Unfall ist Thiel für niemanden mehr erreichbar. Er läuft unter Schock umher und will sogar seinen zweiten leiblichen Sohn schaden, da er einen Hass auf ihn verspürt. Bereits hier zeigt sich, was später passieren wird. Jedoch wird er von den Umstehenden liebevoll umsorgt, nach Hause gebracht und man kümmert sich um ihn. Es scheint aber keine psychologische Nachsorge zu geben. Ein fataler Fehler wie man am Endergebnis der Ereignisse erkennen kann. Es ist nichts mehr zu sehen von Thiels Ordnung und Kontrolliertheit, von seiner gesamten Persönlichkeit ist nichts mehr übrig, denn er wird von dem Verlust seines Sohnes vollständig zerstört.

Gewalt

Nach dem Unfall lässt er sich, äußerlich noch gefasst, abtransportieren. Zwar merkt man ihm an, dass er zerstört ist, jedoch lässt es sich nicht erahnen, dass er nun zu einer solchen Gewalt greifen wird. Man kann nicht ahnen, dass er seine gesamte Familie auslöschen wird, sondern sieht äußerlich nur einen trauernden Mann.
Von der Bluttat selbst liest man nichts, der Leser erhält nur einen Blick auf das Ergebnis von Thiels Handlungen. Zudem erfährt man was mit ihm danach passiert ebenfalls nur in Stichworten. Das Ende der Novelle ist genau so verfasst wie der Anfang: In kurzen Sätzen, ähnlich formuliert wie ein Bericht und knapp ein längerer Zeitraum zusammen gefasst. 

Mittwoch, 1. Juni 2016

Vergleich der Ehefrauen Minna und Lene Bahnwärter Thiel

Beide Ehefrauen des Bahnwärters machen eine zentrale Rolle in der Novelle Bahnwärter Thiel aus. Jedoch sind diese einander nicht ähnlich, sondern haben eine Vielzahl an Besonderheiten und Gegensätzen aufzuweisen, welche wir in diesem Absatz darlegen möchte.


Die Frauen sind Gegensätze

Vergleicht man die beiden Frauen miteinander so stellt man fest, dass es sich um exakte Gegenteile voneinander handelt. Während die eine Frau, Lene, vor Lebenskraft nur so strotzt ist die andere Frau blutleer, schlaff und ohne Kraft. Lene hat eine rohe und lebendige Energie, die sie auch auf die gemeinsamen Nachkommen überträgt. Der Sohn von Thiel und Lene hat volle rote Backen und ist kraftvoll, während der Sohn von Minna kränklich und blass ist.

Minna

Seine erste Ehefrau schenkte ihm seinen Sohn Tobias. Dieser sieht seiner verstorbenen Minna auch ausgesprochen ähnlich und hat ein ähnlich zartes und kränkliches Erscheinungsbild. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass er auch ein ähnliches Wesen wie Minna zu haben scheint: Tobias ist freundlich und liebevoll und Thiel ist in seinem gesamten Sein liebevoll mit dem Jungen verbunden. Er heiratet die lebenstaugliche Lene auch rein aus Liebe zu seinem Sohn Tobias, denn der braucht dringend eine Versorgung.


Lene

Die Kuhmagd ist eine lebenstaugliche und arbeitssame Frau, die auch voller Leben steckt. Die roten Wangen sind voller Leben, ganz im Gegensatz zu der sonst immer kränklich wirkenden Minna. Lene ist eine Frau, die nicht durch Sanftmut überzeugt, sondern die sich gut durchsetzen kann. Sie neigt zu einer gewissen Rohheit und dazu den Bahnwärter und dessen Sohn aus erster Ehe zu unterdrücken und verbal zu erniedrigen.

Konflikt gegen Harmonie

Ein wichtiger Unterschied in der Beziehung der beiden Frauen zu Thiel liegt darin, dass der Harmonie und das miteinander sich gut verstehen höchst unterschiedlich ausgeprägt ist. Schaut man sich die Beziehung zwischen Lene und Thiel an, so stellt man fest, dass diese von Konflikten geprägt ist. Er hat nicht nur noch heimlich ein verborgenes, emotionales Band zu seiner ersten Ehefrau, sondern sie misshandelt auch den Sohn Tobias.

Zu Minna hingegen fühlt sich der Bahnwärter auch nach ihrem Tod noch sehr hingezogen und fühlt sich mit ihr verbunden.