Bahnwärter
Thiel ist ein frommer Mann mit einem robusten Körper. In zehn Jahren
ist er gerade einmal zwei Mal krank – beide Male handelt es sich um
Arbeitsunfälle. Er hat eine herkulische Gestalt und geht jede Woche
in die Kirche. Nach längerer Zeit sieht man ihn für zwei Jahre mit
seiner ersten Frau in die Kirche gehen. Diese stirbt aber im
Wochenenbett und er ist mit seinem Sohn Tobias allein. Er nimmt den
Tod seiner Frau nach außen hin scheinbar regungslos auf.
Der
43 Jahre alte Bahnwärter ist ca. 10 Jahre bei der Bahn beschäftigt,
zuvor
war
er beim Militär angestellt. Was man auch daran sieht dass er
korrekte
und
pflichtbewusst ist z.b. hat er immer blank geputzte Knöpfe.
Mystisches
fasziniert
ihn und er baut auch in seiner Hütte eine Art “Schrein” für
seine tote
Frau
auf, in dem er auch ein Gebetsbuch hinlegt und alles so zubereitet
und
vorbereitet
dass er seiner Frau heilig zur Hand gehen kann. Er hat eine
zwanghafte
Natur, also er geht zwanghaft in die Kirche und ist aber trotzdem
nicht
wirklich gläubig z.b. stellt er sein Privatleben über die Kirche,
also er
hält
sich z.b. als seine Frau stirbt nicht an das Trauerjahr weil er sein
Sohn
versorgt
werden muss. Also er stellt seine eigenen Interessen über die
Regeln
der Gesellschaft und der Kirche und auch auf Nachfrage des Pfarrers
legt
er kein Schuldbewusstsein an den Tag.
Minna
ist die erste Frau von “Bahnwärter Thiel” und zieht sich wie ein
roter
Faden
durch das gesamte Buch. Auch wenn sie zu Lebzeiten ein relativ
klein
Raum in seinem Leben eingenommen hat, ist sie jetzt im Tode
präsenter
den je. Der Name kommt von Minne was soviel bedeutet wie die
Liebe.
Sie erscheint im Traum als “Heilige” und ist auch insgesamt von
ihm
wie
eine “Heilige” verehrt. So baut er sich in der Abgeschiedenheit
seines
Arbeitsplatzes
eine Art “Gedenkstelle” für Sie auf wo sie ihn auch in seinen
Gedanken
heimsucht. Das ist seine lebenslange Liebe und ihr kindliches
Erscheinen
findet sich im Erscheinungbild des gemeinsamen Sohnes
Tobias
wieder. Sie wird zu etwas unwirklichen und mystischen verklärt
und
war im Gegensatz zu seiner neuen Frau Lene sehr liebevoll und zart.
Thiel
ist immer gut gekleidet und hat rote Haare. Er ist ein guter Vater,
welcher sich um das Wohl seines Sohns Tobias sorgt. Aus Fürsorge für
seinen Sohn nimmt er sich auch seine zweite Frau. Für diese wird er
bedauert, da sie eine zanksüchtige Person ist. Hierbei nimmt er auch
wenig Rücksicht auf gesellschaftliche Regeln, denn er heiratet die
neue Frau noch während des Trauerjahres. Dennoch ist die
Bevölkerung auf seiner Seite, man hält ihn für ein Schaf aber er
sei kein Frauenschläger.
Seine
Kinderliebe zeigt sich auch im Umgang mit anderen Kindern. Thiel
spielt intensiv mit den Kindern des Dorfes und dies löst im Dorf
große Verwunderung aus. Er ist insgesamt phlegmatisch und auch
langsam, so braucht er für alles viel Zeit und kommt schwer in Gang.
Er hat einen festen Tagesablauf und pflegt seine Rituale.
Mit
seiner ersten Frau fühlt er sich noch sehr verbunden und er nutzt
die Abgeschiedenheit seines Arbeitsplatzes um sich dort eine
Gedenkstelle für sie zu errichten.
Als
er merkt, dass seine zweite Frau seinen Sohn misshandelt schreitet er
nicht ein. Auch nicht, als seine Erkenntnisse nicht mehr nur bloße
Vermutungen sind, sondern er Bescheid über die Misshandlungen weiß
und seine Frau beim Misshandeln erwischt. Ihm ist schon bewusst, dass
sie seinen Sohn nicht gut behandelt, jedoch kann oder will er sich
nicht gegen die robuste Magd wehren.
Seine
zweite Frau erfüllt ihn zwar zum Einen mit Ekel, andererseits hat er
aber auch eine körperliche Anziehungskraft mit ihr, die ihn in eine
Form der Abhängigkeit bringt.
Nachdem das Unglück geschehen ist beginnt Thiel sich zunächst in die Vertrautheit seiner Hütte zurück zu ziehen. Doch hier übermannt ihn die Ohnmacht und er kommt erst durch den einfahrenden Zug wieder zu sich. Im Wahn ruft er seine erste Frau an, mit der er sich die ganze Zeit ja bereits intensiv verbunden gefühlt hatte.
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