Der
fromme und sehr robuste Bahnwärter, welcher an der Spree wohnt und
regelmäßig in die Kirche geht, wird zunächst immer allein in der
Kirche gesehen und später mit seiner erster Frau. Zwei Jahre lang
gehen sie gemeinsam in die Kirche. Den anderen Besuchern des
Gottesdienstes fällt immer der augenscheinliche Unterschied zwischen
den beiden auf. Er hat eine gesunde und stabile Gestalt, während sie
kränklich und eingefallen wirkt.
Nach
zwei Jahren Ehe stirbt seine Frau schließlich auf dem Wochenbett.
Auffallend ungerührt nimmt Thiel den Verlust zur Kenntnis und setzt
seinen gewohnten Alltag fort. Später trifft er sich, das Trauerjahr
ist noch nicht um, mit der robusten Kuhmagd, welche sobald seine Frau
wird. Er gibt an, dass er die Frau aus Versorgungsgründen ehelicht,
denn sein Sohn Tobias braucht eine Betreuung. Dieser ist tagsüber
bei einer alten Frau, die aber zunehmend unachtsam wird im Umgang mit
ihm. Sie wird altersschwach und kann Tobias nicht mehr gerecht
werden. Dieser benötigt eine intensivere Versorgung, da er
schwächlich ist ( Seite 4).
Für
die Leute passt Thiel mit dieser Frau deutlich besser zusammen.
Jedoch ist sie brutal und streitsüchtig. Bald schon bedauert man
Thiel und findet, dass dieser seine Frau züchtigen sollte.
Bahnwärter
Thiel ist meist sehr phlegmatisch und nimmt alles was um ihn herum
und mit ihm geschieht mit Gleichmut hin. Jedoch wacht er dann auf,
wenn es um seinen Sohn Tobias geht. Sein Arbeitsplatz ist ein
„einsamer Posten inmitten des märkischen Kiefernforstes“.
Inzwischen geht er aber gerne nach Hause und zählt nicht mehr die
Stunden bis zu nächsten Dienstbeginn. Seine zweite Frau macht ihn
von sich abhängig, da sie eine intensive körperliche Beziehung
miteinander pflegen. Er hegt dennoch eine grade zu religöse
Vereherung für seine erste Frau. So will er auf keinen Fall, dass
seine zweite Frau zu seinem Arbeitsplatz kommt, da er hier immer an
seine erste Frau denkt. Er sagt, dass dies geheiligtes Land sei,
welches den Manen der Toten gewidmet sei. Zu seiner Erleichterung
weiß seine Frau auch nicht, wo sich seine Bude befindet, in der er
seinen Dienst verrichtet. Er denkt an seine alte Frau und sieht seine
aktuelle Frau mit einem gewissen Ekel ( S 7).
Muss
er den Tagdienst in dem Wärterhaus verrichten, so denkt Thiel nur an
das Zusammenleben mit seiner ersten Frau. Hat er aber Nachtdienst,
dann verwandelt er sein Wärterhaus in eine Kapelle. Er baut dann
einen regelrechten Altar auf, indem er ihr Foto aufstellt und eine
Bibel bereitlegt und azu noch das Gesangsbuch hinlegt.
Er
ist nun schon zehn Jahre auf seinem Posten, der in jede Richtung 45
Minuten vom nächsten Haus entfernt ist. Nur selten kommt jemand an
seinem Haus vorbei. Zudem passiert auch nur sehr selten etwas
aufregendes. So berichtet er davon, dass der Kaiserliche Sonderzug
ienemal einen Rehbock überfahren hat. Oder er berichtet davon, dass
er einmal eine noch verkorkte Flasche Wein gefunden hat. Als er diese
öffnete spritzte der Inhalt heraus.
Hinter
seinem Bahnhaus liegt ein Brunnen, diese rist von Zeit zu Zeit ein
Treffpunkt für Leute die dort einen Trank nehmen.
Im
Laufe der Zeit entwickelt sich Tobias nur langsam. Lene bekommt dann
einen weiteren Jungen und so beginnt für Tobias eine schwere Zeit (
seite 9). Der Vater ist immer abwesend auf der Arbeit, und er muss
seinem kleinen Bruder helfen, obwohl Tobias selbst sehr schwach ist.
Sein kleiner Bruder hingegen strotzt nur so vor Gesundheit und Thiel
wurde von wohlmeinden Nachbarsleuten schon einmal darauf hin
gewiesen, dass es Tobias nicht gut geht. Doch dieser ignoriert den
Umstand.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.
Um auf diesem Blog zu kommentieren benötigst Du - wie bisher auch - ein Google Konto. Konto anlegen
Wenn Du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert Dich Google jeweils durch eine Mail an die in Deinem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Hakens löscht Du Dein Abbonement und es wird Dir eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Du hast aber auch die Möglichkeit Dich in der Mail, die Dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen deutlichen Link wieder abzumelden.
Du kannst mich aber auch per Mail erreichen: nachhilfefdich@gmail.com
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.