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Donnerstag, 15. Dezember 2016

Vergleich Bahnwärter Thiel mit dem Schimmelreiter von Theodor Storm

Warum so ein Vergleich zwischen zwei Novellen?
Auf diesen Vergleich werden natürlich noch weitere Vergleiche folgen. Doch dieser Vergleich schien uns interessant, da beide Novellen im selben Jahr erschienen sind. Beide Novellen sind außerdem im selben Land erschienen, nämlich in Deutschland.

Zudem gibt es noch weitere Parallelen aber auch Unterschiede und Beides will dieser Vergleich aufzeigen. Der Vergleich liegt auch deswegen nahe, weil es sich bei beiden Erzählungen um Stücke aus der selben Gattung handelt.


Beides sind Novellen

 Bei beiden Erzählungen wird die Textform Novelle verwendet und beide Erzählungen sind auch in Prosa Form verfasst. Bei beiden Stücken lassen sich Elemente finden, welche für Novellen typisch sind, jedoch kann man auch Unterschiede feststellen.

Vergleich Aufbau

Rahmen
Während der Schimmelreiter einen doppelten Rahmen hat, welcher die Binnenhandlung umschließt. So ist es einmal ein Erzähler, welcher zur Lebzeit von Storm einen Deich entlang reitet und an eine Kneipe gelangt wo er auf einen Deichgrafen und einen Schulmeister trifft. Diese erzählen dann die Geschichte von Hauke Haien und dem Deich.

So ein Rahmen, der die Handlung einschließt, fehlt bei der Novelle Bahnwärter Thiel vollkommen. Jedoch kann man beim Bahnwärter Thiel festhalten, dass es sowohl am Anfang, als auch am Ende eine Sequenz gibt in welcher in Form eines kurzen Berichts mit geraffter Zeit die restliche Handlung einschließt.


Die Symbole

In beiden Novellen geht es bei dem Dingsymbol um eine menschliche Errungenschaft der Technik. Im Falle des Schimmelreiters ist dies der Deich, der den Menschen die Nutzung des Meeresbodens ermöglicht. Beim Bahnwärter Thiel handelt es sich bei dem Dingsymbol um die Eisenbahn, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht.

In beiden Fällen ist es so, dass das Symbol des menschlichen Eingreifens in die Natur auch schließlich direkt oder indirekt alle Hauptpersonen auslöscht. Im Schimmelreiter bricht der von Hauke verwaltete Deich entzwei, nachdem Ole Peters den neuen von ihm gebauten Deich einkerben lies. Der Deichbruch tötet Haien und seine gesamte Familie.

Im Fall des Bahnwärters tötet die Bahn zunächst nur den ältesten Sohn Tobias. Doch dieser Todesfall löst die Mordserie aus, denen schließlich alle zum Opfer fallen. Auch der Hauptcharakter Thiel ist in diesem Fall so gut wie tot, denn er kann sein normales Leben nicht mehr fortsetzen, sondern sitzt hinter Schloss und Riegel.


Selber Zeitpunkt der Veröffentlichung

Beide Novellen wurden im Jahr 1888 veröffentlicht. Für Storm war es die wichtigste und auch all umfassend wahrgenommene Novelle. Hauptmann hingegen schuf im seinem Leben noch weitere Novellen, welche größeren öffentlichen Anklang fanden, als Bahnwärter Thiel.

Was noch wichtig zu sagen ist ist, dass es sich bei Bahnwärter Thiel um eine Novelle handelt, welche viele Kritiker dem Naturalismus zuordnen. Diese Novelle enthält aber auch Stilmittel, welche aus dem Symbolismus und dem Impressionismus stammen können. Die Novelle der Schimmelreiter wird aber dem Realismus zugeordnet.
Wer noch eine Lektürehilfe benötigt wird hier fündig
Königs Erläuterungen und Materialien: Aquis submersus 

Die Figuren im Schimmelreiter und im Bahnwärter

Thiel und Hauke Haien

Im Zentrum der Novellen stehen der Bahnwärter Thiel, welcher der gleichnamigen Novelle seinen Namen gibt und der Deichgraf Hauke Haien. Stellt man beide Charaktäre einander gegenüber, so lassen sich deutliche Unterscheide erkennen.

Hauke ist der Macher

Der Held aus "der Schimmelreiter" arbeitet sich aus normalen Verhältnissen zum wichtigsten Mann des Ortes hoch. Er schafft es sein Interesse am Deichbau bereits früh durch eigene Studien zu untermauern, indem er die Mathematik des Euklids kennenlernt. Hierfür geht er auch unangenehme und ungewöhnliche Wege, denn die einzige ihm zur Verfügung stehende Lektüre ist in einer fremden Sprache verfasst. Doch er eignet sich mit Hilfe der holländischen Grammatik die Grundlagen der Mathematik an.

Hauke schafft es sich gegen alle Widersprüche und Widerstände durch zu setzen und auch sein Widersache Ole Peters schafft es nicht ihn aus dem Konzept zu bringen.


Thiel ist das Opfer

Im Gegensatz zu Hauke ist Thiel bereits an seinem beruflichen Wirkungsfeld angelangt, als die Geschichte beginnt. Man liest von einigen Arbeitsunfällen, die ihn am regelmäßigen Kirchbesuch gehindert haben, jedoch ist alles sonst geregelt und in bester Ordnung.


Hauke steigt auf

Im Laufe der Novelle entwickelt sich Haien vom einfachen Mann zum Deichgrafen. Sein rasanter Aufstieg ist das Thema der Novelle, welcher dann aber auch einen Abstieg bedingt. Er macht eine große Veränderung und Entwicklung im Laufe seines Lebens durch, welches wir fast vollständig in der Geschichte mitlesen können.

Thiel steigt ab

Thiel ist am Beginn der Novelle schon in seiner Arbeit angekommen. Von hier an geht es nur bergab und er beginnt bereits nach dem Tod seiner ersten Frau aus dem normalen Leben aus zu treten und sich zu isolieren. Er zieht sich in die Abgeschiedenheit seines Arbeitsplatzes zurück, wo er sich einigelt und seiner toten Frau gedenkt. Bereit in der Mitte der Novelle, im zweiten Teil, beginnt er erste Wahnvorstellungen zu entwickeln. Im Prinzip lässt sich zusammenfassend sagen, dass die Entwicklung von Thiel im gesamten Buch stetig abwärts geht.

Hauke hat eine intakte Familie die bis in den Tod zu ihm steht

Während man die Familie von Bahnwärter Thiel als Patch Work Familie bezeichnen kann ist die Familie von Hauke Haien intakt und traditionell ausgerichtet. Zwar haben Elke und Hauke eine Tochter mit einer Behinderung und auch andere soziale Probleme ( Isolation, Stress im Job usw) doch stehen sie zusammen und halten sogar bis in den Tod zusammen.

Die  Probleme des Bahnwärters sind weniger im Außen, denn hier ist alles in Ordnung und geht seinen geregelten Gang. Nach den Zügen kann man die Uhr stellen und auch der Kirchgang darf nicht fehlen, aber die Verhältnisse innerhalb der Familie sind unerfreulich. Die Stiefmutter hat kein gutes Verhältnis zu seinem Sohn Tobias und in der Ehe an sich herrscht bis auf das gute Sexleben auch eher Pragmatismus vor. Thiel wird sogar von seiner Frau unterdrückt.


Mittwoch, 26. Oktober 2016

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Samstag, 1. Oktober 2016

Entwicklung von Lene im Verlauf der Novelle

Lene ist die zweite Frau des Bahnwärters und schenkt ihm einen gemeinsamen, nicht namentlich genannten Sohn. Sie ist eine Hauptfigur in der Novelle Bahnwärter Thiel. In diesem Abschnitt soll keine Charakteristik vorgenommen werden, sondern wir wollen die  Entwicklung der Frau Lene im Verlauf der Novelle Bahnwärter Thiel von Gehard Hauptmann betrachten. 

Teil 1

Im ersten Teil der Novelle tritt Lene bereits in Erscheinung. Sie wird als Ehefrau von Thiel ausgewählt, da er eine Versorgerin für den Sohn aus der ersten Ehe benötigt. Seine Liebe gehört aber immer noch der ersten Frau Minna. Lene wird als Kuhmagd beschrieben, welche ein gesundes und fittes Aussehen hat. Die Leute scheinen Gefallen daran zu finden, dass sie besser zu Thiel passt als dessen kränklich wirkende erste Ehefrau.

Man erkennt bereits jetzt, dass es sich nicht um die wahre Liebe handelt, sondern das die Motive für die Beziehung von Thiels Seite aus, rein vernünftig und wenig liebevoll sind. Doch neben der Vernunft gibt es noch einen weiteren Punkt. Thiel ist sexuell von Lene abhängig. Er genießt die körperliche Zuwendung, ekelt sich jedoch auch vor ihr.

Teil 2

Im zweiten Teil erfahren wir mehr über Lenes wahre Natur. Sie offenbart hier hier rohes, herrisches und zum Teil auch gewaltbereites Wesen. Sie erscheint dem Leser als bösen Menschen, da sie zum Einen sehr herrisch auftritt und Thiel vollständig unterdrückt und da sie zum Anderen Tobias benachteidigt. Sie zieht ihren eigenen, ihren leiblichen Sohn vor und sagt dies auch ganz offen.

Sie ist nach wie vor eine fleissige Arbeiterin und sorgt sich um das Auskommen der Familie. Man vergleicht sie mit einer Maschine, welche fleißig arbeitet und sehr aktiv ist.

Teil 3

Bis zum Unfall, der einen Wendepunkt in Lenes Auftreten darstellt, bleibt ihr Wesen unverändert. Sie ist kalt und gemein zu Tobias, herrisch zu Thiel und arbeitet hart ( wie eine Maschine ).

Doch nach dem Unfall vollzieht sich eine Veränderung: Lene trauert um Tobias als wäre es ihr eigener Sohn. Sie scheint regelrecht außer sich, da sie so traurig über den Tod von Tobias ist und beweint ihn. Sie ist es auch, die Tobias nach dem Unfall das Geleit gibt. Thiel bleibt allein an seinem Arbeitsplatz zurück.

Doch warum verändert sich Lene so? Wahrscheinlich will sie für die vielen umstehenden Leute, die alle auf sie schauen, nicht als Rabenmutter darstehen, sondern für eine gute Mutter gehalten werden. Ihr scheint es wichtig zu sein was andere Leute von ihr denken und darum schützt sie sich mit der Fassade der trauernden Mutter vor unliebsamen Fragen oder möglicher Kritik. Eine solche Frage könnte entstehen, wenn man die Ursache des Unglücks ermitteln will und sie sich dem Vorwurf der verletzten Aufsichtspflicht gegenüber sähe.

Montag, 15. August 2016

Entwicklung von Thiel im Verlauf der Novelle

Im ersten Teil

Anfang
Am Anfang der Novelle Bahnwärter Thiel wird alles was in der Zeit zwischen der Eheschließung mit Frau Minna und ihrem Tod passiert im Zeitraffer erzählt. Hier werden die zwei Jahre sehr kompakt und komprimiert wieder gegeben. Man kann aber erkennen, dass es sich bei Thiel um einen kontrollierten und sehr ordentlichen Mann handelt.

Nach dem Tod der ersten Frau

Nach dem Tod von Minna beginnt er zum ersten Mal im kleinen Rahmen seine scheinbare Angepasstheit abzulegen. Zwar war er sonst immer in der Kirche und machte den Anschein ein gottesfürchtiger und gehorsamer Kirchgänger zu sein, jedoch stellte er schnell seine eigenen Interessen über die gesellschaftlichen Regeln. Sein Sohn Tobias musste versorgt werden, am Besten über eine Ehe mit Lene, und so entfällt für ihn das Trauerjahr, welches in der damaligen Zeit Gang und Gebe und auch wichtig war. Auf die Frage des Pfarrers hin begründet er das mit der schlechten Betreuung und der Notwendigkeit der Versorgung und er setzt sich dann schließlich auch durch.

Eheschließung II

Mit der Eheschließung mit Lene beginnt für Thiel ein neuer Lebensabschnitt. Er verschließt sich weiter vor der Welt und nun auch noch vor seiner neuen Frau. Er zieht sich in die Waldeinsamkeit seiner Arbeitsstelle zurück, wo er seiner Frau Minna eine Gedenkstätte errichtet und sie förmlich anbetet. Er bemüht sich aber dennoch seinem Sohn ein liebevoller Vater zu sein und ein guter Ehemann zu sein, da er seine Frau versorgt und sich auch um seinen Sohn kümmert.

Nur den Kindern im Dorf gegenüber ist er weniger verschlossen, hier öffnet er sich und sucht aktiv den Kontakt, den er scheinbar nicht mit anderen Erwachsenen zu suchen scheint.


Teil II
Vermischung der Welten

Thiel fühlt sich sehr unwohl mit der Tatsache, dass Lene nun in seine ihm heilige Verehrungssätte für Minna eindringt. Doch die dringende finanzielle Not und die Notwendigkeit den Acker zu bestellen lassen ihm keine Ruhe und er lässt sie zu sich kommen. Jedoch bleibt er in diesem Punkt passiv. Er leistet weder einen Widerstand, noch treibt er es voran. Dabei war er es, der vorgeschlagen hat, dass sie den Kartoffelacker bewirtschaften könnte.

Unfähigkeit zum Widerstand

Thiel nimmt bereits wahr, dass Lene seinen Sohn Tobias nicht gut behandelt. Jedoch ist er unfähig sich gegen die Misshandlungen seines Sohnes auf zu lehnen und akzeptiert diese lieber still schweigend, als einen Streit vom Zaun zu brechen.

Kleiner Anflug von Wahnsinn

Bereits hier, obwohl es noch nicht zu einem Eindringen von Lene gekommen ist, zeigen sich erste seelische Störungen. Er haluziniert und die Bahn, welche die idyllische Natur durchbricht, bekommt einen psychotischen und bedrohlichen Charakter. Bereits hier zeigt sich, dass es um Thiels seelische Gesundheit nicht all zu gut bestellt ist.

Teil III

Liebevolles Miteinander und die Ruhe vor dem Sturm

Hier zeigt sich, dass Thiel einen sehr liebevollen Umgang mit Tobias pflegt, als diese sich auf den Weg zum Kartoffelacker machen. Er umsorgt ihn gut und zeigt ihm seinen Arbeitsplatz. Lene arbeitet in dieser Zeit wie eine Maschine und macht den Acker nutzbar.

Gefühle treten offen zum Vorschein

Nach dem Unfall ist es vorbei mit Thiels Kontrolliertheit. Er hat Gefühlsausbrüche und seine Wahnvorstellungen beginnen ihn ein zu nehmen. Er ruft immer wieder seine verstorbene Frau Minna und hat auch starke Schuldgefühle. Er bittet Minna den Sohn wieder heraus zu geben, da er in dem Unfall eine Strafe seiner verstorbenen Frau sieht, dafür, dass er sich nicht für Tobias eingesetzt hat und sich nicht ausreichend um ihn gekümmert hat.

Wahnsinn

Nach dem Unfall ist Thiel für niemanden mehr erreichbar. Er läuft unter Schock umher und will sogar seinen zweiten leiblichen Sohn schaden, da er einen Hass auf ihn verspürt. Bereits hier zeigt sich, was später passieren wird. Jedoch wird er von den Umstehenden liebevoll umsorgt, nach Hause gebracht und man kümmert sich um ihn. Es scheint aber keine psychologische Nachsorge zu geben. Ein fataler Fehler wie man am Endergebnis der Ereignisse erkennen kann. Es ist nichts mehr zu sehen von Thiels Ordnung und Kontrolliertheit, von seiner gesamten Persönlichkeit ist nichts mehr übrig, denn er wird von dem Verlust seines Sohnes vollständig zerstört.

Gewalt

Nach dem Unfall lässt er sich, äußerlich noch gefasst, abtransportieren. Zwar merkt man ihm an, dass er zerstört ist, jedoch lässt es sich nicht erahnen, dass er nun zu einer solchen Gewalt greifen wird. Man kann nicht ahnen, dass er seine gesamte Familie auslöschen wird, sondern sieht äußerlich nur einen trauernden Mann.
Von der Bluttat selbst liest man nichts, der Leser erhält nur einen Blick auf das Ergebnis von Thiels Handlungen. Zudem erfährt man was mit ihm danach passiert ebenfalls nur in Stichworten. Das Ende der Novelle ist genau so verfasst wie der Anfang: In kurzen Sätzen, ähnlich formuliert wie ein Bericht und knapp ein längerer Zeitraum zusammen gefasst. 

Mittwoch, 1. Juni 2016

Vergleich der Ehefrauen Minna und Lene Bahnwärter Thiel

Beide Ehefrauen des Bahnwärters machen eine zentrale Rolle in der Novelle Bahnwärter Thiel aus. Jedoch sind diese einander nicht ähnlich, sondern haben eine Vielzahl an Besonderheiten und Gegensätzen aufzuweisen, welche wir in diesem Absatz darlegen möchte.


Die Frauen sind Gegensätze

Vergleicht man die beiden Frauen miteinander so stellt man fest, dass es sich um exakte Gegenteile voneinander handelt. Während die eine Frau, Lene, vor Lebenskraft nur so strotzt ist die andere Frau blutleer, schlaff und ohne Kraft. Lene hat eine rohe und lebendige Energie, die sie auch auf die gemeinsamen Nachkommen überträgt. Der Sohn von Thiel und Lene hat volle rote Backen und ist kraftvoll, während der Sohn von Minna kränklich und blass ist.

Minna

Seine erste Ehefrau schenkte ihm seinen Sohn Tobias. Dieser sieht seiner verstorbenen Minna auch ausgesprochen ähnlich und hat ein ähnlich zartes und kränkliches Erscheinungsbild. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass er auch ein ähnliches Wesen wie Minna zu haben scheint: Tobias ist freundlich und liebevoll und Thiel ist in seinem gesamten Sein liebevoll mit dem Jungen verbunden. Er heiratet die lebenstaugliche Lene auch rein aus Liebe zu seinem Sohn Tobias, denn der braucht dringend eine Versorgung.


Lene

Die Kuhmagd ist eine lebenstaugliche und arbeitssame Frau, die auch voller Leben steckt. Die roten Wangen sind voller Leben, ganz im Gegensatz zu der sonst immer kränklich wirkenden Minna. Lene ist eine Frau, die nicht durch Sanftmut überzeugt, sondern die sich gut durchsetzen kann. Sie neigt zu einer gewissen Rohheit und dazu den Bahnwärter und dessen Sohn aus erster Ehe zu unterdrücken und verbal zu erniedrigen.

Konflikt gegen Harmonie

Ein wichtiger Unterschied in der Beziehung der beiden Frauen zu Thiel liegt darin, dass der Harmonie und das miteinander sich gut verstehen höchst unterschiedlich ausgeprägt ist. Schaut man sich die Beziehung zwischen Lene und Thiel an, so stellt man fest, dass diese von Konflikten geprägt ist. Er hat nicht nur noch heimlich ein verborgenes, emotionales Band zu seiner ersten Ehefrau, sondern sie misshandelt auch den Sohn Tobias.

Zu Minna hingegen fühlt sich der Bahnwärter auch nach ihrem Tod noch sehr hingezogen und fühlt sich mit ihr verbunden.

Freitag, 29. April 2016

Novelle

Die Novelle hat einen dramatischen Aufbau, das heißt die Exposition ist kleiner
und geringer ausgeprägt als es bei einer normalen Erzählung der Fall ist.
Es kommt dann die Steigerung zum Höhepunkt und dann kommt die Umkehr
und die Katastrophe. Sie enthält ein Ding-Symbol, das ist in diesem Fall
die Eisenbahn” und auch das nur wenige Personen in dieser Handlung beteiligt
sind, kann man bei “Bahnwärter Thiel” feststellen. Ein unerhörtes Ereignis nennt
Goethe zum wesentlichen Merkmal einer Novelle. In unserem Fall ist es der
Doppelmord, auch das es sich um eine geschlossene Handlung handelt kann
als Indiz dafür verwendet werden das “Bahnwärter Thiel” eine Novelle ist.
Als Thema Mensch gegen Natur ist die Novelle ein klares Merkmal,also ist
das klare Merkmal gegeben. Der Begriff Novelle kommt von Novus neu,
also etwas neuartiges muss dargestellt werden und dies muss glaubhaft
in der wirklichen Welt dargestellt werden. Wie man in “Bahnwärter Thiel”
sieht gibt es nur eine sehr kurze Exposition und die Personvorstellung erfolgt
gleich am Anfang, sodass garnicht lange eine Einführung gemacht werden muss.
Der Höhepunkt und der Wendepunkt sind gleichzeitig am Schluss eingebracht,
also im dritten Teil und ansonsten verläuft die Handlung linear auch wenn sie
durch bestehende Elemente besprochen wird. Der Wendepunkt ist hier der Unfall,
der verändert alles und dieser wird herbei geführt durch bedrohliche und
unkontrollierbare Mächte. Es wird viel in Bildern gesprochen und in Symbolen.
Das ist zu einem die Naturalist, das die Naturelememente in “Bahnwärter Thiel”
zum anderen ist es das Ding-Symbol “der Eisenbahn” welches sich wie ein
roter Faden durch die gesamte Geschichte zieht. Man kann sagen das es
typisch für eine Novelle ist, dass diese in einer Rahmenerzählung oder

Rahmenhandlung eingebunden ist, jedoch kann ich “Bahnwärter Thiel” keine
Rahmenkonstruktion entdecken. Meist endet eine Novelle mit einem Resultat,
also einem Ergebnis. Hier ist das Ergebnis das alle tot sind oder verrückt und
das Thiel als Produkt und Resultat seines Traumas des Unfalls dann seine
Familie ausgelöscht hat. Man sieht das “Bahnwärter Thiel” in prosa verfasst
wurde, was auch typisch für eine Novelle ist und hinzu kommt es auch
noch eine Wirklichkeit außerhalb der Geschichte verweist, also das es auch

noch weitergeht also man kann ihn jetzt überlegen wie geht es denn mit Thiel
so weiter. Ja aber das ist außerhalb der Geschichte und da zeigt die Geschichte

quasi hin, aber führt nicht unmittelbar dazu.

Donnerstag, 14. April 2016

Bahnwärter Thiel Inhalt Teil 1

Der fromme und sehr robuste Bahnwärter, welcher an der Spree wohnt und regelmäßig in die Kirche geht, wird zunächst immer allein in der Kirche gesehen und später mit seiner erster Frau. Zwei Jahre lang gehen sie gemeinsam in die Kirche. Den anderen Besuchern des Gottesdienstes fällt immer der augenscheinliche Unterschied zwischen den beiden auf. Er hat eine gesunde und stabile Gestalt, während sie kränklich und eingefallen wirkt.

Nach zwei Jahren Ehe stirbt seine Frau schließlich auf dem Wochenbett. Auffallend ungerührt nimmt Thiel den Verlust zur Kenntnis und setzt seinen gewohnten Alltag fort. Später trifft er sich, das Trauerjahr ist noch nicht um, mit der robusten Kuhmagd, welche sobald seine Frau wird. Er gibt an, dass er die Frau aus Versorgungsgründen ehelicht, denn sein Sohn Tobias braucht eine Betreuung. Dieser ist tagsüber bei einer alten Frau, die aber zunehmend unachtsam wird im Umgang mit ihm. Sie wird altersschwach und kann Tobias nicht mehr gerecht werden. Dieser benötigt eine intensivere Versorgung, da er schwächlich ist ( Seite 4).

Für die Leute passt Thiel mit dieser Frau deutlich besser zusammen. Jedoch ist sie brutal und streitsüchtig. Bald schon bedauert man Thiel und findet, dass dieser seine Frau züchtigen sollte.

Bahnwärter Thiel ist meist sehr phlegmatisch und nimmt alles was um ihn herum und mit ihm geschieht mit Gleichmut hin. Jedoch wacht er dann auf, wenn es um seinen Sohn Tobias geht. Sein Arbeitsplatz ist ein „einsamer Posten inmitten des märkischen Kiefernforstes“. Inzwischen geht er aber gerne nach Hause und zählt nicht mehr die Stunden bis zu nächsten Dienstbeginn. Seine zweite Frau macht ihn von sich abhängig, da sie eine intensive körperliche Beziehung miteinander pflegen. Er hegt dennoch eine grade zu religöse Vereherung für seine erste Frau. So will er auf keinen Fall, dass seine zweite Frau zu seinem Arbeitsplatz kommt, da er hier immer an seine erste Frau denkt. Er sagt, dass dies geheiligtes Land sei, welches den Manen der Toten gewidmet sei. Zu seiner Erleichterung weiß seine Frau auch nicht, wo sich seine Bude befindet, in der er seinen Dienst verrichtet. Er denkt an seine alte Frau und sieht seine aktuelle Frau mit einem gewissen Ekel ( S 7).



Muss er den Tagdienst in dem Wärterhaus verrichten, so denkt Thiel nur an das Zusammenleben mit seiner ersten Frau. Hat er aber Nachtdienst, dann verwandelt er sein Wärterhaus in eine Kapelle. Er baut dann einen regelrechten Altar auf, indem er ihr Foto aufstellt und eine Bibel bereitlegt und azu noch das Gesangsbuch hinlegt.


Er ist nun schon zehn Jahre auf seinem Posten, der in jede Richtung 45 Minuten vom nächsten Haus entfernt ist. Nur selten kommt jemand an seinem Haus vorbei. Zudem passiert auch nur sehr selten etwas aufregendes. So berichtet er davon, dass der Kaiserliche Sonderzug ienemal einen Rehbock überfahren hat. Oder er berichtet davon, dass er einmal eine noch verkorkte Flasche Wein gefunden hat. Als er diese öffnete spritzte der Inhalt heraus.

Hinter seinem Bahnhaus liegt ein Brunnen, diese rist von Zeit zu Zeit ein Treffpunkt für Leute die dort einen Trank nehmen.

Im Laufe der Zeit entwickelt sich Tobias nur langsam. Lene bekommt dann einen weiteren Jungen und so beginnt für Tobias eine schwere Zeit ( seite 9). Der Vater ist immer abwesend auf der Arbeit, und er muss seinem kleinen Bruder helfen, obwohl Tobias selbst sehr schwach ist. Sein kleiner Bruder hingegen strotzt nur so vor Gesundheit und Thiel wurde von wohlmeinden Nachbarsleuten schon einmal darauf hin gewiesen, dass es Tobias nicht gut geht. Doch dieser ignoriert den Umstand.


Mittwoch, 13. April 2016

Bahnwärter Thiel Inhalt Teil II

An einem Junimorgen kommt Thiel morgens früh heim und seine Frau klagt darüber, dass der Kartoffelacker, der ihren Unterhalt sichert, gekündigt worden sei. Er weckt Tobias und stellt fest, dass dieser Striemen in seinem Gesicht hat. Thiel berichtet seiner Frau, dass neben seinem Häuschen ein kleines Stück Land sei, welches er kostenlos bekommen könnte. Zudem seien auf dem Acker auch noch Zwergobstbäumchen.


Thiel befasst sich mit Tobias sehr intensiv. Sein Sohn will auch gerne Bahnwärter werden. Er wird im Dorf von den Kindern, zu denen er sehr nett ist, Vater Thiel genannt. Sie spielen mit ihm und verbringen gerne Zeit mit ihm. Die Menschen verstehen nicht warum er so viel Zeit mit den Kindern verbringt.


Um dreiviertel Fünf geht er immer zum Dienst. Hierfür fährt er mit dem Boot über die Spree. Als er einmal nach Hause kommt hört er bereits draußen die Stimme seiner Frau, diese schreit und Tobias weint. Thiel erwischt sie bei der Misshandlung seines Sohnes Tobias auf frischer Tat, jedoch greift er nicht ein.


Dienstag, 12. April 2016

Bahnwärter Thiel Inhalt III

Die Ablösung kommt am Arbeitsplatz, es wird geschrieben wie die tägliche Ablöse statt findet. Thiel richtet dann immer sein Häuschen für die Nacht vor, die Gleise glühen im Licht. Er denkt oft an seine erste Frau Minna. Ihm fällt auf, dass Lene nun hier her kommen wird, da er ihr ja den Acker versprochen hat. Diese Tatsache erfüllt ihn mit Unbehagen. In seinem Wärterhaus träumt er von seiner ersten Frau Minne und wacht erschrocken auf. Er glaubt zudem von den Misshandlungen seines Sohn Tobias geträumt zu haben. Thiel denkt an Minnas Tod. Um Zeit totzuschlagen geht Thiel die Strecke ab. Hierbei widmet er sich der Instandsetzung, indem er Bolzen fest zieht und Stangen kontrolliert.

Um sechs Uhr am Morgen kommt dann die Ablöse, er macht sich am Sonntag Morgen auf den Heimweg.

Eines Tages sagt Lene, seine zweite Frau, dass sie nun auf den Kartoffelacker gehen wolle, um den Acker zu bestellen und die Kartoffeln ein zu graben. Am nächsten Tag macht sich Familie Thiel, Lene, Bahnwärter Thiel und der älteste Sohn Tobias, sowohl „der Kleinste“ S.27, welcher namenlos bleibt. Dem Bahnwärter missfällt es zwar, jedoch macht er sich mit der Familie auf den Weg und kann nichts dagegen einwenden.

Als sie an dem Bahnhaus ankommen gefällt Lene der neue Acker. Sie macht sich ans Werk und arbeitet „wie eine Maschine“ oder sie stillt das Kleine. Thiel macht in der Zeit seinen Rundgang und nimmt dabei Tobias mit, der schaut sich interessiert die Gegend an und pflückt Blumen. Bei der Rückkehr hat Lene bereits den halben Acker bearbeitet und es kommt zum Mittagessen. Nach dem Essen plant sie die Kartoffen zu setzen. Jedoch will sie dafür ihren Sohn Tobias bei sich halten, der soll auf das Kleine aufpassen. S 31.


Schließlich kommt der Schlesische Schnellzug und braust herbei. Man hört die Notpfeife schrillen und es ist klar, dass ein Unglück geschehen ist. Es herrscht große Aufregung. Dann wird klar, dass Tobias das Unfallopfer ist, er wird auf eine Bare gelegt und weiterhin herrscht große Aufregung.

Thiel geht zurück an seinen Posten, wird von der Signalglocke geweckt und fällt in Ohnmacht. Lene ist erschüttert und voller Trauer, sie begleitet Tobias, der in dem Zug transportiert wird.


Thiel redet mit Mina er phantasiert. Das Kleine liegt liegt noch da, wo Lene es hingelegt hatte, in der Aufregung geriet er in Vergessenheit. Der Bahnwärter nimmt sein Kind auf und erwürgt es fast. Er sieht einen Zug einfahren, es handelt sich um den Kieszug. Thiel geht zum letzten Wagen, begleitet von den Blicken der Arbeitern. Im letzten Wagen findet er den toten Tobias, Thiel bricht zusammen und wird in seine Wohnung getragen. Hier pflegt Lene ihn mit kühlen Tüchern.


Später findet man Lene tot in der Wohnung vor. Sie wurde erschlagen. Das Baby liegt mit durchtrennter Kehle ebenfalls in der Wohnung. Man macht sich auf die Suche nach Thiel, welchen man als Täter in Betracht zieht und findet ihn später an der Unfallstelle vor. Der Bahnwärter wollte sich vor einen Schnellzug werfen und hält noch die Mütze in der Hand. Er kommt ins Gefängnis und wird später in die Irrenanstalt gebracht. 

Montag, 11. April 2016

Alles Wichtige zu Bahnwärter Thiel auf einen Blick

Inhalt der Kapitel


Kapitel 1


  • Die ersten Jahre werden im Zeitraffer erzählt. 
  • Thiel heiratet, wird Vater, seine Frau stirbt, er heiratet eine neue Frau
  • Äußerlich nimmt er den Tod ungerührt hin
  • baut Minna ( Frau I ) aber auf der Arbeit eine Art Gedenktstätte
  • Hält seinen Arbeitsplatz, der tief im Wald liegt, von seinem täglichen Leben getrennt


Kapitel 2


  • Die Familie verliert den bisher bewirtschafteten Kartoffelacker, dieser ist wirtschaftlich notwenig
  • Thiel bietet an Lene könne ein Stück Land neben seinem Arbeitsplatz bewirtschaften
  • Er erkennt, dass Lene seinen Sohn Tobias misshandelt


Kapitel 3


  • Thiel geht weiterhin arbeiten
  • Beginnt wahnhafte Züge zu zeigen
  • An einem Sonntag macht sich die Familie auf zum Acker
  • Es kommt zum Unfall: Tobias wird vom Zug überfahren
  • Thiel bringt später seine Frau und seinen noch lebenden Sohn um 




Personen

Thiel


  • Bahnarbeiter
  • kontrollierter Mensch
  • ordentlich
  • hat seinen strikt geregelten Tagesablauf
  • liebevoller Vater
  • Sexuelle Abhängigkeit von Lene
  • Beliebt bei den Kindern im Dorf
  • Ignoriert Anzeichen, dass sein Sohn misshandelt wird
  • Spaltet die Welt der Arbeit von seinem alltäglichen Leben ab
  • Baut sich eine Traumwelt an seinem Arbeitsplatz auf, wo er Minna nahe ist
  • Er zeigt bereits vor dem Unfall wahnhafte Züge ( Anfang Kapitel III) 


Minna


  • Minna= Mittelalterlich Liebe = Minne
  • Zarte Frau
  • kränkliche Erscheinung
  • Stirbt nach kurzer Ehe
  • Tritt als Person in der Novelle nicht in Erscheinung



Lene


  • Genaues Gegenteil von Minna
  • Einfache Frau
  • Kuhmagd
  • Arbeitet "wie eine Maschine"
  • sehr fit und agil
  • gewaltätig
  • verbal agressiv
  • macht Thiel von sich abhängig
  • Ist vor dem Tod von Tobias sehr unfreudlich zu ihm
  • bevorzugt ihr leibliches Kind


Tobias

  • ähnelt seiner Mutter Minna
  • Ist ein fröhliches und liebes Kind
  • stellt kluge Fragen ( Fragt ob das Eichhörnchen Gott sei)



Thiels Sohn mit Lene


  • ähnelt seiner Mutter Lene
  • wird bevorzugt Tobias gegenüber
  • hat keinen Namen


Naturalismus

  • 1880-1900
  • Fortschrittsoptimismus
  • Tradition wird in Frage gestellt
  • Naturwissenschaft hält man für übermächtig
  • Großstädte bekommen Zuwanderungsboom
  • Kunst=Natur-x
  • Hauptpersonen stammen nun aus Arbeitermileu und können soziale Probleme haben
  • psychische Probleme, Alkoholismus und andere Aspekte erhalten Einzug in die Literaur
  • Sekundenstil 
  • Dialekte und Soziolekte werden verwendet


andere Autoren des Naturalismus

  • Henrick Ibsen
  • August Strindberg
  • Clara Viebig
  • Wilhelm Bösche


Was ist eine Novelle?


  • Kürzer als ein Roman länger als eine Kurzgeschichte
  • Beinhaltet ein unerhörtes Ereignis
  • Enthält ein Dingsymbol ( Eisenbahn)
  • Oft nur ein Erzählstrang
  • Manchmal Einbettung in Rahmenhandlung
  • Charaktere werden nicht so fein ausgearbeitet, wie dies in einem Roman der Fall wäre


Symbole

Natursymbole : Teils harmonisch, teils kühl und depressiv
Harmonie der Natur wird durchbrochen durch kalte Technik
Eisenbahn als Dingsymbol der Novelle
Technik und die Eisenbahn durchzieht die ganze Erzählung



Samstag, 9. April 2016

Werke von Gerhart Hauptmann




Promethidenloos (1885)
Bahnwärter Thiel (1888)
Vor Sonnenaufgang (1889)
Das Friedensfest (1890)

Einsame Menschen (1891)
Die Weber. Schauspiel aus den vierziger Jahren (1893)
Der Biberpelz. Eine Diebskomödie (1893)
Hanneles Himmelfahrt. Traumdichtung in zwei Teilen (1893)


Die versunkene Glocke (1897)
Fuhrmann Henschel (1898)
Michael Kramer (1900)
Der rote Hahn (1901)
Der arme Heinrich (1902)
Rose Bernd (1903)
Und Pippa tanzt! Ein Glashüttenmärchen (1906)

Griselda (1909)
Die Ratten (1911)
Atlantis (1912)
Gabriel Schilings Flucht (1912)
Winterballade (1917)
Der Ketzer von Soana (1918)
Anna (1921)
Die Insel der großen Mutter oder Das Wunder von Île des Dames (1925)
Des großen Kampffliegers, Landfahrers, Gauklers und Magiers Till Eulenspiegel Abenteuer (1928)
Wanda (1928)
Vor Sonnenuntergang (1932)
Ährenlese (1939)
Atriden-Tetralogie (1941-1945)
Neue Gedichte (1946)



Lyrik
  • Promethidenlos. Eine Dichtung (Jamben-Epos in 13 Abschnitten). Berlin (Wilhelm Issleib) 1885. Entstanden 1884–1885
  • Das bunte Buch. Gedichte. Beerfelden (Meinhard) 1888. Entstanden 1880–1887. – Teil 1: Lyrische und epische Form. Teil 2: Sagen und Märchen
  • Anna. Ein ländliches Liebesgedicht (Hexameter-Epos in 24 Gesängen). Berlin (S. Fischer) 1921. Entstanden 1919–1921
  • Die blaue Blume (Kleines Jamben-Epos). Berlin (S. Fischer) 1927. Entstanden 1923
  • Des großen Kampffliegers, Landfahrers, Gauklers und Magiers Till Eulenspiegel Abenteuer, Streiche, Gaukeleien, Gesichte und Träume (Hexameter-Epos in 18 Abenteuern). Berlin (S. Fischer) 1928. Entstanden 1920–1927
  • Ährenlese. Kleinere Dichtungen. Berlin (S. Fischer) 1939. – Inhalt: Kleine Dichtungen – Sonette – Größere Versdichtungen – Szenische Dichtungen – Hans Wurstens Auferstehung. Zwiegespräch mit einer kleinen Holzpuppe – Gelegenheitsdichtungen – Kleine Reime – Glossarium. – Mit enthalten: Mary (kleines Hexameter-Epos; entstanden 1923–1936) und Die blaue Blume
  • Der große Traum (Jambisches Terzinen-Epos in 22 Gesängen). Berlin (S. Fischer) 1942 (Ausgabe letzter Hand, Bd. 16). Entstanden 1914–1942. Paralipomenaaus dem Nachlass (mit dem sog. Anderen Teil in 12 Gesängen): Berlin (Propyläen) 1964 (Centenar-Ausgabe, Bd. 4)
  • Neue Gedichte. Berlin (Aufbau) 1946 (letzte Buchveröffentlichung zu Lebzeiten). – Nachlese zur Lyrik (1875–1946): Berlin (Propyläen) 1974 (Centenar-Ausgabe, Bd. 11)
Quelle: Wikipedia


Freitag, 8. April 2016

Bahnwärter Thiel Carakteristik


Bahnwärter Thiel ist ein frommer Mann mit einem robusten Körper. In zehn Jahren ist er gerade einmal zwei Mal krank – beide Male handelt es sich um Arbeitsunfälle. Er hat eine herkulische Gestalt und geht jede Woche in die Kirche. Nach längerer Zeit sieht man ihn für zwei Jahre mit seiner ersten Frau in die Kirche gehen. Diese stirbt aber im Wochenenbett und er ist mit seinem Sohn Tobias allein. Er nimmt den Tod seiner Frau nach außen hin scheinbar regungslos auf.

Der 43 Jahre alte Bahnwärter ist ca. 10 Jahre bei der Bahn beschäftigt, zuvor
war er beim Militär angestellt. Was man auch daran sieht dass er korrekte
und pflichtbewusst ist z.b. hat er immer blank geputzte Knöpfe. Mystisches
fasziniert ihn und er baut auch in seiner Hütte eine Art “Schrein” für seine tote
Frau auf, in dem er auch ein Gebetsbuch hinlegt und alles so zubereitet und
vorbereitet dass er seiner Frau heilig zur Hand gehen kann. Er hat eine
zwanghafte Natur, also er geht zwanghaft in die Kirche und ist aber trotzdem
nicht wirklich gläubig z.b. stellt er sein Privatleben über die Kirche, also er
hält sich z.b. als seine Frau stirbt nicht an das Trauerjahr weil er sein Sohn
versorgt werden muss. Also er stellt seine eigenen Interessen über die
Regeln der Gesellschaft und der Kirche und auch auf Nachfrage des Pfarrers
legt er kein Schuldbewusstsein an den Tag.



Minna ist die erste Frau von “Bahnwärter Thiel” und zieht sich wie ein roter
Faden durch das gesamte Buch. Auch wenn sie zu Lebzeiten ein relativ
klein Raum in seinem Leben eingenommen hat, ist sie jetzt im Tode
präsenter den je. Der Name kommt von Minne was soviel bedeutet wie die
Liebe. Sie erscheint im Traum als “Heilige” und ist auch insgesamt von ihm
wie eine “Heilige” verehrt. So baut er sich in der Abgeschiedenheit seines
Arbeitsplatzes eine Art “Gedenkstelle” für Sie auf wo sie ihn auch in seinen
Gedanken heimsucht. Das ist seine lebenslange Liebe und ihr kindliches
Erscheinen findet sich im Erscheinungbild des gemeinsamen Sohnes
Tobias wieder. Sie wird zu etwas unwirklichen und mystischen verklärt

und war im Gegensatz zu seiner neuen Frau Lene sehr liebevoll und zart.
Thiel ist immer gut gekleidet und hat rote Haare. Er ist ein guter Vater, welcher sich um das Wohl seines Sohns Tobias sorgt. Aus Fürsorge für seinen Sohn nimmt er sich auch seine zweite Frau. Für diese wird er bedauert, da sie eine zanksüchtige Person ist. Hierbei nimmt er auch wenig Rücksicht auf gesellschaftliche Regeln, denn er heiratet die neue Frau noch während des Trauerjahres. Dennoch ist die Bevölkerung auf seiner Seite, man hält ihn für ein Schaf aber er sei kein Frauenschläger.

Seine Kinderliebe zeigt sich auch im Umgang mit anderen Kindern. Thiel spielt intensiv mit den Kindern des Dorfes und dies löst im Dorf große Verwunderung aus. Er ist insgesamt phlegmatisch und auch langsam, so braucht er für alles viel Zeit und kommt schwer in Gang. Er hat einen festen Tagesablauf und pflegt seine Rituale.



Mit seiner ersten Frau fühlt er sich noch sehr verbunden und er nutzt die Abgeschiedenheit seines Arbeitsplatzes um sich dort eine Gedenkstelle für sie zu errichten.

Als er merkt, dass seine zweite Frau seinen Sohn misshandelt schreitet er nicht ein. Auch nicht, als seine Erkenntnisse nicht mehr nur bloße Vermutungen sind, sondern er Bescheid über die Misshandlungen weiß und seine Frau beim Misshandeln erwischt. Ihm ist schon bewusst, dass sie seinen Sohn nicht gut behandelt, jedoch kann oder will er sich nicht gegen die robuste Magd wehren.

Seine zweite Frau erfüllt ihn zwar zum Einen mit Ekel, andererseits hat er aber auch eine körperliche Anziehungskraft mit ihr, die ihn in eine Form der Abhängigkeit bringt.


Nachdem das Unglück geschehen ist beginnt Thiel sich zunächst in die Vertrautheit seiner Hütte zurück zu ziehen. Doch hier übermannt ihn die Ohnmacht und er kommt erst durch den einfahrenden Zug wieder zu sich. Im Wahn ruft er seine erste Frau an, mit der er sich die ganze Zeit ja bereits intensiv verbunden gefühlt hatte. 

Donnerstag, 7. April 2016

Thiels erste Frau ( Bahnwärter Thiel Carakteristik)

Die erste Frau Minna

Die erste Frau des Bahnwärters ist schwach. Sie wird als jung und zart beschreiben und hat ein hochwangiges, feines Gesicht. Sie stirbt nach der Geburt des einzigen, gemeinsamen Sohn Tobias.


Die Leute bemängeln, dass sie optisch nicht zum Bahnwärter zu passen scheint, da er eine stattliche Gestalt hat und sie so viel zarter ist. Sie scheint auch von der Körpergröße unharmonisch zu ihm zu wirken.


Mittwoch, 6. April 2016

Thiels zweite Frau ( Bahnwärter Thiel Carakteristik)

Die Zweite Frau Lene


Sie ist eine Kuhmagt aus dem Alte Grund und ein halben Kopf kleiner als der Bahnwärter. Sie ist füllig und hat eine rundes Gesicht. Zu ihrer robusten Gestalt passt es auch, dass sie eine unverwüstliche Arbeiterin ist, zudem ist sie eine musterhafte Wirtschafterin. Das macht sie für Thiel zu einer guten Versorgerin, die er so dringend benötigt, da die vorherige Aufsicht für seinen Sohn Tobias keine gute Aufsicht mehr ist.


Jedoch hat sie auch eine andere Seite, zunächst ist sie nur hart und herrschsüchtig, was auch den Leuten auffällt. Doch die Zanksucht führt dazu, dass sie schließlich den Tobias körperlich misshandelt. Die Leute nennen sie abfälltig „das Mensch“ oder Tier, während Thiel selbst sie mit einer Maschine vergleicht.



Er ist das genaue Gegenteil von Thiels erster Frau. Sie ist grob, rücksichtslos
und erbarmungslos. Sie misshandelt den Sohn Tobias schwer und legt aber
kein Schuldgefühl an den Tag. Der Vergleich mit der Maschine liegt da,
sie ist zwar produktiv aber ohne Seele. Sie wird auch von Thiel verglichen
und auch von den Menschen wird sie abfällig gesehen, sie nennen “das Mensch” und finden sie alle nicht freundlich. Der Alltag ist für Lene ein wichtiges Element,
sie ist praktisch veranlagt und macht Thiel den Alltag sehr einfach, deswegen hat
er sie auch genommen weil sie auf die Kinder aufpassen sollte bzw. auf das Kind.
Sie macht ihn aber sexuell hörig und abhängig von sich, was Thiel auch selber
reflektiert.  Außerdem misshandelt sie Tobias, ist aber nachher als er stirbt
außer sich vor Trauer, kann ihm aber die Zuneigung nicht entgegen bringen.
Warum sie ihn misshandelt ist allerdings nicht klar, ein Motiv der Handlung
wird nicht angegeben. 

Dienstag, 5. April 2016

Thiels Sohn Tobias Bahnwärter Thiel Carakteristik

Tobias Thiel


Tobias ist der kleine Sohne von Bahnwärter Thiel. Er ist der älteste Sohn der Familie und stammt von seiner ersten Frau. Seine Erscheinung ist der seiner Mutter sehr ähnlich, genau wie diese hat er ein kränkliches Aussehen und ist schwach. Er ist in der Geschichte namentlich genannt und erhält sogar einen Kosenamen: „Tobiasschen“. 

Montag, 4. April 2016

Charakteristik von "die Leute" in Bahnwärter Thiel

Die Leute nehmen in Bahnwärter Thiel nur eine kleine, aber dennoch sehr entscheidende Rolle ein. Sie kommentieren Thiels Handlungen, so zum Beispiel seine Partnerwahl und geben dem Leser damit die Möglichkeit eines anderen Blickes auf Thiel und dessen Frauen. 

Die Leute finden zum Beispiel seine erste Frau unpassend für ihn, da sie ein körperlich ungleiches Paar sind.

Eines schönen Tages war er dann in Begleitung eines schmächtigen 10und kränklich aussehenden Frauenzimmers erschienen, die, wie die Leute meinten, zu seiner herkulischen Gestalt wenig gepaßt hatte.


Wie man an einigen Stellen am Beginn des Buches lesen kann, nimmt die Öffentlichkeit ( in Form von den Leuten ) regen Anteil daran wie sich Thiel verhält und kleidet. Nach dem Tod seiner ersten Frau stellen die Leute beispielsweise fest :


An dem Wärter hatte man, wie die Leute versicherten, kaum eine Veränderung wahrgenommen.
Man macht sich auch Gedanken über Thiels Gefühlsleben und macht sich sogar die Mühe seine Handlungen zu interpretieren. Man schließt von seinen Handlungen auf seine Gefühlswelt:

 Es war die allgemeine Ansicht, daß ihm der Tod seiner Frau nicht sehr nahe gegangen sei; und diese Ansicht erhielt eine Bekräftigung, als sich Thiel nach Verlauf eines Jahres 11zum zweiten Male, und zwar mit einem dicken und starken Frauenzimmer, einer Kuhmagd aus Alte-Grund, verheiratete.

Je weiter die Geschichte voran schreitet, desto mehr werden die Geschehnisse unabhängig von der öffentlichen Meinung und es konzentriert sich mehr auf die Handlungen von Thiel und seiner Frau. 

Sonntag, 3. April 2016

Die Literaturepoche Naturalismus

Naturalismus



Im Naturalismus wollte man die Wirklichkeit ohne ausschmücken ohne eine
subjektive Sicht abbilden. Es handelt sich um eine Strömung des Realismus
und diese fand auch zur selben Zeit statt. Der Naturalismus war so eine Art
radikale Fortsetzung des Realismus. Alle 3 Gattungen sind im Realismus
vorhanden und auch im Naturalismus zu finden (Prosa, Epik und Lyrik).
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  • den Früh-Naturalismus von 1880 bis 1889 ( in den auch “Bahnwärter Thiel auch gehört)
  • den Hoch-Naturalismus von 1889 bis 1895 und ab dann folgt der Niedergang.

Die Zeit war geprägt von der Technik die ihm Aufschwung war. Wichtige
Begründer waren August Kompte und Hippolyte Taine, die Probleme die
aufgebrochen wurden sind die soziale Frage und das Thema Großstadt, da
es durch die Industrialisierung zu einer Verstädterung kam. Naturalistisches
Erzählen ist eine besondere Form des Erzählens und zwar der Sekundenstil,
der wird im Naturalismus angewendet und den kam man auch im “Bahnwärter
Thiel” ganz typisch finden. Die Naturalisten knüpften an den Sturm und Drang
an, also z.b. an Heyne, Büchner aber auch an Goethe. Wichtige Vertreter des
Naturalismus waren Emil Solar, Hendrik Ibsen, Gerhard Hauptmann, Arno
Holz und Johannes Schlaf. Die Definition stammt von Arno Holz “Kunst ist
Natur minus X. Wobei X abhängig ist reproduktionsbedingungen”. Man findet
im Naturalismus viel Protest gegen soziales Unrecht und auch gegen die
Obrechtkeit. Er ist geprägt von einer pessimistischen Grundhaltung, der Mensch
wird determiniert durch Vererbung. Die Großstadt in der Kriminalität, Krankheit
und Alkohol und Exzesse zum Alltag gehören wird immer wieder Thema des
Naturalismus. Literarische Protestbewegung kann man den Naturalismus
durch aus nennen, jedoch kommt er aus einem bürgerlichen Milieu. Insgesamt
ist der Naturalismus geprägt durch eine naturwissenschaftliche Sicht der Dinge.
Darwin und Freud haben mit ihren wissenschaftlichen Innovationen die Welt
verändert und die Dampfmaschine ging in die Turbine und den Motor über und
so kam auch die Eisenbahn ins Spiel die wir in “Bahnwärter Thiel” wiederfinden.
Der Mensch wird als Produkt seiner Gene gesehen, was man auch in “Bahnwärter
Thiel” anhand der Vererbungen sieht. Und die Literatur bildet es ab, die Zentren
des Naturalismus waren Berlin und München wo sich auch Hauptmann befand.
Und ein wichtiges Organ des Naturalismus war “die Zeit” und “die Gesellschaft”
in der Hauptmann auch veröffentlichte.




Samstag, 2. April 2016

Bahnwärter Thiel ein Werk des Naturalismus?


Naturalistische Elemente in “Bahnwärter Thiel”

Also zum ersten ist Thiel Arbeiter, was ganz typisch ist für den Naturalismus
weil in dieser Epoche und dieser Strömung auch jene zur Sprache gekommen
sind und Hauptcharaktere werden konnten die sonst kein Forum in der Literatur
gefunden haben. Zudem kann man noch sagen, dass der “Bahnwärter” durch
sein Milieu determiniert ist, das bedeutet dass er nur begrenzt handeln konnte
und zum einen durch sein Milieu determiniert ist und zum anderen durch die
Biologie z.b. die Triebe, er ist sexuell abhängig von Lene und diese Triebe
fesseln ihn an seine zweite Frau. Also kann man sagen, dass Thiel durch die
Natur determiniert ist, also durch die Triebe und vielleicht auch durch die
Neigung zum Wahnsinn zur Psychose in diesem Fall und das ist ganz typisch
für den Naturalismus. Der Sekundenstil der in dieser Novelle verwendet wird
ist ebenfalls ein typisches Element des Naturalismus. Zudem wird die chrono-
logische Erzählung nur von Traumsequenzen durchbrochen, was für ein
typisches naturalistisches Erzähl-Chema steht. Man kann in “Bahnwärter Thiel”
sein Weg quasi genau nach verfolgen, weil er sehr genaue Ortsangaben

macht und auch präzise Zeitangaben. Man kann so eine Karte von seiner Lage
zeichnen. Thiel ist ein klassischer Antiheld, er ist irre also ein Ausgestossener
und dies oft im Naturalismus ein Thema. So einige machen Alkoholismus
oder Drogenabhängige zum Thema und hier ist es ein Verrückter. Eine geringe
Anzahl von Personen spricht ebenfalls für eine naturalistische Ausprägung
hinzu kommt das die Sprache sich in der Alltagssprache verordnen lässt.
Realistisch ist z.b. Stottern oder andere Elemente enthält jedoch. “Bahnwärter
Thiel” kaum also wenige Dialoge. Zudem ist alles sehr minutiös abgebildet,
also Hauptmann schildert sehr genau den immer gleichen Tagesablauf des
Bahnwärters und das ist auch typisch für den Naturalismus. Zudem nimmt
Hauptmann den “Bahnwärter Thiel” eine naturalistische Studie, gibt also
selbst ein Hinweis darauf das es sich um ein naturalistisches Werk handelt.
Wissenschaftlich wie in einer Studie werden Ursache und Wirkung vom Verfall
des Bahnwärters da gelegt und das ist auch ganz typisch, weil man wollte ja
auch in der Literatur das Abbilden was in der Wissenschaft passiert nämlich
eine Versachlichung und weg von dem mystischen hin zum Realismus.
Es gibt zwar laut Benno von Wiese keine Thematisierung von Vererbung,
doch es gibt kleine Anklingen davon in meinen Augen. Wenn es z.b. darum
geht die Ähnlichkeit der Kinder mit ihrer Müttern dazulegen, kann man sagen
hier wird das Thema Vererbung zumindest aufgegriffen. Dann kann man
noch sagen das es typisch für Naturalismus ist das hässliche dargestellt wird.
Es geht nicht darum eine möglichst schöne heile repräsentative Welt abzu-
bilden, sondern dass Hässliche wird dargestellt.

Mittwoch, 30. März 2016

Industrialisierung ( das Zeitalter und die Wirkung auf die Werke von Hauptmann)

1888 kam es zu Anfängen der industriellen Revolution, die Erfindung der Dampf-
maschine und die daraus erfolgenden Innovationen und Entwicklung veränderten
die gesamte Welt. Man kam weg von einem Agrarstaat hinzu einem Staat in das
die Industrie die das dominierende Gewerbe war. Die Dampfmaschine brachte viele
andere Maschinen hervor, so brachte sie den Zug hervor der mit Dampf betrieben
wurde, den Webstuhl und das machte sehr vielen Angst. Denn die Dampfmaschine
veränderte die Welt. Thiel findest du auch im Politiriat wieder ,also in der Arbeiter-
Klasse die dazu gedacht waren die Maschinen zu betreiben und zu warten. Das
sieht man auch daran das er immer sein Rundgang machen musste und guckte
ob Bolzen daraus zeigen oder so. Als Bahnwärter Thiel entstand wurde es
wohnen wortend aufgenommen von den Umstehenden, aber von anderen Werken
von Hauptmann z.b. vor dem Sonnenaufgang abgelöst welches mehr Beifall bekam. Man kann sagen dass es keine realistische Grundlage für Bahnwärter
Thiel gibt, jedoch gibt es ein Bahnunglück auf der Strecke von Erkner nach Fürstenwalde und in Erkner hat Hauptmann lange gelebt und in diesem Bahnunglück könnte der Hauptmann eine Inspiration gefunden haben. Auch das
Leben in Berlin vom Autor. Er wohnte in Erkner nahe Berlin fließt mit in den
Heldentext ein und die Beschreibung vom Thiels Umwelt entspricht auch der dortigen Realität. Bahnwärter Thiel wurde in die Gesellschaft publiziert inmitten
andere Beiträge von Naturalisten z.b. Ibsen wurde auch in dem Kontext ver-
öffentlich. Geschichtlich passierte zu der Zeit einiges, 1871 gab es die Reichs-
gründung, 1878 kam das Sozialisten-Gesetz auf. Ausländische Schriftsteller wie
Solar und Ibsen wurden Vorbilder der neuen Schriftsteller-Generation. Neue
Personengruppen wie Diren und Ausgestoßene Alkoholiker und Arbeiter drangen
in die Literatur ein, zuvor gab es auch z.b. die Stendel-Klausel je höher ein Prokadunist war, umso interessanter war es wenn eine Bruchladung erlebt hat.
Man versuchte die Wissenschaft auch mit in die Literatur einzubringen und auch
die Industrialisierung spielte eine Rolle. Solar (frz. Autor) wurde viel kritisiert,
aber trotzdem auch gefeiert. Man wollte von ihm mehr Realität. Hauptmann
merkte nach seinem Umzug nach Erkner dass er nicht alleine ist mit seinem
Schaffen und seiner Sicht der Welt und traf sich hier mit anderen Naturalisten
und wurde dadurch inspiriert und wurde deswegen auch so ein wichtiger Vertreter.
1888 ist noch zu erwähnen, das ist nämlich das Erscheinungsjahr wo Bahnwärter

Thiel und der Schimmelreiter erschienen sind und es war auch das Drei-Kaiser-
Jahr, also Wilhelm II und Friedrich III starben. Und Wilhelm II war bis 1918 der
König, der Herrscher, der Kaiser vom Dienst. Zudem gab eine Innovation und
zwar wurde die 1600 km lange Bagdad-Bahn gebaut und das ist natürlich einen
riesen Ereignis und veränderte die Welt. Und Blindwerk schrieb sein Fräulein Julian
und Solar veröffentlichte „der Traum“ und den bereits erwähnten Storm der auch eine Novelle geschrieben hat nämlich den „Schimmelreiter“, das kam im selben

Jahr heraus. Interessant nicht wahr. So dass war es von mir. Danke