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Montag, 15. August 2016

Entwicklung von Thiel im Verlauf der Novelle

Im ersten Teil

Anfang
Am Anfang der Novelle Bahnwärter Thiel wird alles was in der Zeit zwischen der Eheschließung mit Frau Minna und ihrem Tod passiert im Zeitraffer erzählt. Hier werden die zwei Jahre sehr kompakt und komprimiert wieder gegeben. Man kann aber erkennen, dass es sich bei Thiel um einen kontrollierten und sehr ordentlichen Mann handelt.

Nach dem Tod der ersten Frau

Nach dem Tod von Minna beginnt er zum ersten Mal im kleinen Rahmen seine scheinbare Angepasstheit abzulegen. Zwar war er sonst immer in der Kirche und machte den Anschein ein gottesfürchtiger und gehorsamer Kirchgänger zu sein, jedoch stellte er schnell seine eigenen Interessen über die gesellschaftlichen Regeln. Sein Sohn Tobias musste versorgt werden, am Besten über eine Ehe mit Lene, und so entfällt für ihn das Trauerjahr, welches in der damaligen Zeit Gang und Gebe und auch wichtig war. Auf die Frage des Pfarrers hin begründet er das mit der schlechten Betreuung und der Notwendigkeit der Versorgung und er setzt sich dann schließlich auch durch.

Eheschließung II

Mit der Eheschließung mit Lene beginnt für Thiel ein neuer Lebensabschnitt. Er verschließt sich weiter vor der Welt und nun auch noch vor seiner neuen Frau. Er zieht sich in die Waldeinsamkeit seiner Arbeitsstelle zurück, wo er seiner Frau Minna eine Gedenkstätte errichtet und sie förmlich anbetet. Er bemüht sich aber dennoch seinem Sohn ein liebevoller Vater zu sein und ein guter Ehemann zu sein, da er seine Frau versorgt und sich auch um seinen Sohn kümmert.

Nur den Kindern im Dorf gegenüber ist er weniger verschlossen, hier öffnet er sich und sucht aktiv den Kontakt, den er scheinbar nicht mit anderen Erwachsenen zu suchen scheint.


Teil II
Vermischung der Welten

Thiel fühlt sich sehr unwohl mit der Tatsache, dass Lene nun in seine ihm heilige Verehrungssätte für Minna eindringt. Doch die dringende finanzielle Not und die Notwendigkeit den Acker zu bestellen lassen ihm keine Ruhe und er lässt sie zu sich kommen. Jedoch bleibt er in diesem Punkt passiv. Er leistet weder einen Widerstand, noch treibt er es voran. Dabei war er es, der vorgeschlagen hat, dass sie den Kartoffelacker bewirtschaften könnte.

Unfähigkeit zum Widerstand

Thiel nimmt bereits wahr, dass Lene seinen Sohn Tobias nicht gut behandelt. Jedoch ist er unfähig sich gegen die Misshandlungen seines Sohnes auf zu lehnen und akzeptiert diese lieber still schweigend, als einen Streit vom Zaun zu brechen.

Kleiner Anflug von Wahnsinn

Bereits hier, obwohl es noch nicht zu einem Eindringen von Lene gekommen ist, zeigen sich erste seelische Störungen. Er haluziniert und die Bahn, welche die idyllische Natur durchbricht, bekommt einen psychotischen und bedrohlichen Charakter. Bereits hier zeigt sich, dass es um Thiels seelische Gesundheit nicht all zu gut bestellt ist.

Teil III

Liebevolles Miteinander und die Ruhe vor dem Sturm

Hier zeigt sich, dass Thiel einen sehr liebevollen Umgang mit Tobias pflegt, als diese sich auf den Weg zum Kartoffelacker machen. Er umsorgt ihn gut und zeigt ihm seinen Arbeitsplatz. Lene arbeitet in dieser Zeit wie eine Maschine und macht den Acker nutzbar.

Gefühle treten offen zum Vorschein

Nach dem Unfall ist es vorbei mit Thiels Kontrolliertheit. Er hat Gefühlsausbrüche und seine Wahnvorstellungen beginnen ihn ein zu nehmen. Er ruft immer wieder seine verstorbene Frau Minna und hat auch starke Schuldgefühle. Er bittet Minna den Sohn wieder heraus zu geben, da er in dem Unfall eine Strafe seiner verstorbenen Frau sieht, dafür, dass er sich nicht für Tobias eingesetzt hat und sich nicht ausreichend um ihn gekümmert hat.

Wahnsinn

Nach dem Unfall ist Thiel für niemanden mehr erreichbar. Er läuft unter Schock umher und will sogar seinen zweiten leiblichen Sohn schaden, da er einen Hass auf ihn verspürt. Bereits hier zeigt sich, was später passieren wird. Jedoch wird er von den Umstehenden liebevoll umsorgt, nach Hause gebracht und man kümmert sich um ihn. Es scheint aber keine psychologische Nachsorge zu geben. Ein fataler Fehler wie man am Endergebnis der Ereignisse erkennen kann. Es ist nichts mehr zu sehen von Thiels Ordnung und Kontrolliertheit, von seiner gesamten Persönlichkeit ist nichts mehr übrig, denn er wird von dem Verlust seines Sohnes vollständig zerstört.

Gewalt

Nach dem Unfall lässt er sich, äußerlich noch gefasst, abtransportieren. Zwar merkt man ihm an, dass er zerstört ist, jedoch lässt es sich nicht erahnen, dass er nun zu einer solchen Gewalt greifen wird. Man kann nicht ahnen, dass er seine gesamte Familie auslöschen wird, sondern sieht äußerlich nur einen trauernden Mann.
Von der Bluttat selbst liest man nichts, der Leser erhält nur einen Blick auf das Ergebnis von Thiels Handlungen. Zudem erfährt man was mit ihm danach passiert ebenfalls nur in Stichworten. Das Ende der Novelle ist genau so verfasst wie der Anfang: In kurzen Sätzen, ähnlich formuliert wie ein Bericht und knapp ein längerer Zeitraum zusammen gefasst.